Titel:
Harold Halibut
System:
Xbox One
Publisher:
Curve Digital
Entwickler:
Slow Bros.
Genre:
Adventure
Release:
2024

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Preview: Harold Halibut

Andreas Zommer - 14.07.2018
Die tollsten Dinge entstehen meistens dann, wenn man etwas unbedingt umsetzen will und den absoluten Willen dazu hat, selbst wenn man nicht alles selbst kann. Ein gutes Beispiel dafür ist das kommende Adventure Harold Halibut, welches wir im Zuge des Id@Xbox-Events in München Probe spielen konnten.

Vor vielen Jahren kam den Entwicklern von Slow Bros. die Idee ihr eigenes Spiel umzusetzen. Das Problem der deutschen Entwickler dabei war, dass niemand im Gründungsteam wirklich zeichnen oder 3D-Programme bedienen konnte. Doch wo ein Wille, da ein Weg: man begann einfach mit der Stop-Motion-Technik zu experimentieren, doch mit der Zeit kam man dann drauf, dass es nicht ganz ohne Grafiker geht. Man holte sich zwei fähige weitere Mitarbeiter und hat einen einzigartigen Stil für das Spiel gefunden. Jede Figur und jede Szene wird von Hand vorgebastelt und aus Ton, Holz, Stoff und anderen Materialien zusammengebaut. Erst dann werden die Objekte mit einem 3D Scanner fotografiert und bekommen so gleich eine natürlich Tiefe im Spiel. Dies kann teilweise Wochen dauern bis man mit einer Figur oder einer Szene fertig ist und kleine Makel, wie Fingerabdrücke werden bewusst in Kauf genommen. Grafisch hat der Titel dafür ein einzigartiges und unverkennbar realistisches Aussehen, das seinesgleichen sucht.

Der Titel soll laut Entwicklern jedoch nicht nur mit seinem Aussehen begeistern, sondern will auch von der Story überzeugen. „Am ehesten kann man es mit Firewatch und Night in the Woods vergleichen“, erklärte Game Designer Onat Hekimoglu. Zu Beginn ist die Story noch sehr unübersichtlich. Wie in einem Film landet man mitten in der Story und braucht die ersten Minuten, um die Szenerie und die wichtigsten Charaktere kennenzulernen“, ergänzt er. Der Spieler soll am Anfang genügend Zeit haben alles zu erkunden, bevor die Geschichte in die Tiefe geht und auch dramatischer werden soll. Das wichtigste Element im Spiel ist die Interaktion mit anderen Charakteren, denn nur durch Unterhaltungen kommt man im Spiel weiter.

Im Spiel selbst übernimmt man die Rolle – Überraschung – Harold Halibut, eine Art Hausmeister in seinen Mitzwanzigern. Er lebt in fünfter Generation auf einem Raumschiff, das vor 200 Jahren die Welt verlassen hatte, um neuen Lebensraum zu finden. Dabei ist jedoch einiges schief gegangen und das Raumschiff ist auf einem fremden Planeten abgestürzt und dort im Ocean versunken. So leben dort nun die Überlebenden in den Tiefen der See und haben bisher noch keinen Weg herausgefunden. Als Laborassistent von Professor Jeanne Mareaux versucht er diesem zu helfen eine neue Startsequenz zu entwickeln, damit man endlich dem drohenden Wasser entkommen kann, denn die Angst vor Naturkräften und unbekannten Lebewesen begleitet die Raumschiffbewohner jeden Tag.

Die Spielmechanik ist simpel gehalten, die Rätsel sollen problemlos lösbar sein. In den ersten Spielminuten, die wir ausprobieren konnten, durften wir uns ziemlich frei am Schiff bewegen und die ersten Personen kennenlernen. Schon nach wenigen Minuten fühlt man sich ins Spiel gezogen und will es weiter erforschen, neue Ecken finden und schauen, wer sich sonst so noch auf dem Schiff befindet. Der Spannungsbogen dabei ist wirklich gut gespannt und schon schnell erledigt man Aufgaben ohne sich dem so wirklich bewusst sein. Das Konzept der Entwickler scheint somit aufzugehen.

Fazit: Bis wir die Geschichte jedoch bis zum Ende erzählen können, müssen wir uns noch ein paar Monate gedulden, als Adventure-Fan darf man das Spiel aber auf keinen Fall aus dem Blick verlieren. Harold Halibut verspricht nämlich eine kleine Perle am Adventure-Markt zu werden.

Ersteindruck: Sehr gut