Titel:
Prey
System:
PC
Publisher:
Bethesda Softworks
Entwickler:
Arkane Studios Austin
Genre:
Action
Release:
05.05.2017

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Preview: Prey

Andreas Zommer - 05.03.2017
Letzten Sommer konnten wir auf der Gamescom einen ersten Blick auf Prey werfen und waren positiv überrascht von der Spielidee. Nun hat uns Bethesda nach Frankfurt eingeladen um einen etwas genaueren Blick auf das Spiel zu werfen. Wir sind der Einladung natürlich gefolgt um euch über die ersten zwei Spielstunden berichten zu können.

Wer die Geschichte der Prey-Serie in den letzten Jahren verfolgt hat, den wird der Verlauf doch ein wenig verwundert haben. Nachdem der Vorgänger Prey, ja das Spiel hatte denselben Namen, 2006 von Spielern und Presse durchaus gut angenommen wurde, verwunderte es nicht, dass bald ein Nachfolger in Planung war. Prey 2 wurde 2011 mit einem Teaser-Trailer vorgestellt, ist dann jedoch nie erschienen. Als Bethesda dann bei den Arkane Studios ein noch namensloses Spiel entdeckte, schenkte man ihm den Titel Prey, auch wenn das Spiel absolut nichts mit dem Vorgänger zu tun hat. Der Hintergedanke war es wohl die schon die bekannte Marke weiterzunutzen, statt eine neue aufbauen zu müssen.

Prey spielt in einer alternativen Zukunft. John F. Kennedy wurde nie erschossen, hat seine vollständige Präsidentschaft erlebt und mit seiner Politik die Weltraumforschung nach vorne gebracht. Als in Folge dessen die Erde von der außerirdischen Koalition der Typhon angegriffen wird, beschließen die Vereinigten Staaten gemeinsam mit der UdSSR die Weltraumstation Talos zu bauen, die in der Umlaufbahn des Mondes als Gefängnis für Außerirdische dienen soll. Nachdem die Forschungen der Amerikaner floppen, wird nach Jahrzehnten die Station samt gefangen gehaltener Alien an die TranStar Corporation verkauft. Ziel der neuen Besitzer ist es die DNA der Außerirdischen zu entschlüsseln und die Menschheit mit Neuromods weiterzuentwickeln. Wir selbst befinden uns unfreiwillig als Morgen Yu als Versuchskaninchen unseres Bruders auf der Station. Das Geschlecht unseres Spielcharakters dürfen wir uns zum Start des Spieles aussuchen, Einfluss auf den Spielverlauf hat dies jedoch keinen.

Wir selbst befinden uns zu Beginn des Spieles nicht in bester Verfassung. Wir leiden an kurzzeitigem Gedächtnisverlust und glauben deshalb, dass wir uns auf der Erde zu Versuchszwecken befinden und uns für unseren Weltraumaufenthalt vorbereiten. Alles wirkt täuschend echt, selbst der Helikopterflug wird uns realistisch vorgetäuscht. Doch als wir nach dem letzten, verunglückten Experiment aufwachen, ist irgendwie alles anders. Türen, die wir täglich verwendet haben, sind plötzlich weg und auch alle anderen Wege sind versperrt. Bleibt uns also nur die Wahl mit einer gefundenen Rohrzange die Balkontür zu zerschlagen um aus der Wohnung zu kommen. Doch zu unserer großen Überraschung befinden wir uns nun nicht auf unserem Balkon, sondern auf Talos ohne einer Menschenseele weit und breit.

Vorsichtig erkunden wir nun die Raumstation, lesen uns durch Mails und Memos anderer Stationsmitarbeiter um Hintergründe zu erfahren und beseitigen dabei jeden Alien, dem wir über den Weg laufen. Die Weltraumstation selbst bietet viel zu erkunden, wurde diese doch von der TranStar Corporation großzügig ausgebaut, samt Holzvertaffelungen an den Wänden, Teppichen an den Böden und Löwenstatuen in den Hallen. Den wenigen Menschen, denen wir begegnen ist nicht mehr zu helfen, da sie schon von Aliens befallen sind und uns meistens sofort umbringen wollen. Dennoch sind wir nicht ganz alleine an Board, denn eine seltsame Stimme gibt uns immer wieder Tipps oder führt uns durch das Schiff. Das Geheimnis, wer dahinter steckt, wird in den ersten zwei Spielstunden nicht gelüftet.

Das Gameplay ist wunderbar umgesetzt und bietet für jeden Spielertyp etwas. So können wir entweder sehr offensiv mit unseren Waffen die Gegner aufs Korn nehmen oder doch eher sehr versteckt durch die Station schleichen. Die Entscheidung bleibt hier ganz dem Spieler überlassen. Munition ist jedoch nicht unendlich vorhanden, deswegen sollte man diese immer sorgfältig einsammeln oder mit genügend Ressourcen an eigenen Maschinen craften. Prey schreibt einem nicht genau vor, was man tun muss, weswegen man die Station sehr frei erkunden kann. Zwischendurch wird man immer wieder vor einfache Rätsel gestellt, bevor man weiterkommt. So gilt es für verschlossene Türen entweder die Schlüsselkarte zu finden, den Code in einer Mail zu entdecken oder doch einen alternativen Weg durch Tunnel zu wählen. Wer ganz kreativ ist, baut sich sogar mit der Gloo-Gun, die selbsthärtenden Schaum schießt, selbst Stiegen, um so in Bereiche zu kommen, die noch versperrt sind. Das Spiel fördert durchgehend die Neugierde und sehr schnell beginnt man jeden Raum sehr akribisch nach Hinweisen oder notwendigen Gegenständen zu durchsuchen, immer in der Angst, dass gleich ein Alien um die Ecke kommt.

Unseren Spielcharakter können wir dabei in bester RPG-Manier zu neuen Fähigkeiten hochleveln. Nicht nur, dass wir so zu verbesserter Gesundheit kommen, so bringen uns die Neuromods auch einige Alienkräfte, die uns im Laufe des Spieles sehr nützlich sind. Dies hat jedoch auch Nachteile, denn sobald wir uns diese Kräfte aneignen beginnen, verwandeln wir uns in Teilen zu einem Alien. Diese Entscheidung, wie weit wir menschlich bleiben wollen und wieweit wir uns für die Alienseite entscheiden, soll auch Einfluss auf die Geschichte haben und uns dann auch verschiedene Spielverläufe liefern. Dazu können wir jedoch nicht viel mehr Infos geben, man kann gespannt sein, wie das Entwicklerteam dies umsetzen wird.

Bei der technischen Umsetzung gibt es nichts zu bemängeln. Trotz der frühen Version ist das Spiel vollkommen flüssig gelaufen und Grafikfehler sind uns keine aufgefallen. Die Spielwelt selbst hat uns sehr gut gefallen, es wird immer wieder mit Licht- und Schatteneffekten gespielt. Die bisher gezeigten Aliens ähneln sich bisher alle ziemlich, wie sich deren Aussehen und Vielfalt im Laufe des Spielverlaufes noch ändern wird, da müssen wir uns überraschen lassen. Ebenso positiv erwähnen müssen wir die Musik. Der Soundtrack spielt bewusst mit unseren Gefühlen und lässt uns immer in einem beklemmenden Gefühl zurück, so dass man sich immer wieder umdreht, weil man glaubt, dass hinter einem ein Alien steht. Die Soundeffekte klingen sehr realistisch und die englischsprachigen Sprecher können überzeugen.

Fazit: Bethesda, you got me. Am liebsten hätte ich gar nicht mehr aufgehört und hätte weitergespielt um wirklich jede Ecke in den freigeschalteten Bereichen der Demo zu erkunden. Das Spiel lädt zum Entdecken ein und macht unglaublichen Spaß. Während man versucht mehr über die Station und über die Geschehnisse herauszufinden, hat man immer Angst, dass plötzlich ein Alien um die Ecke kommt. Sollte das Entwicklerteam es schaffen die Spielatmosphäre und Spannung das ganze Spiel hochzuhalten, dann steht uns im Mai ein absoluter Kracher bevor. Der Hype-Train ist auf jeden Fall gestartet und nach dem bisher gesehenen können wir beruhigt eine Vorbestell-Empfehlung abgeben.

Ersteindruck: Sehr gut