Titel:
Mission: Impossible - Fallout
Original-Titel:
Mission: Impossible - Fallout
USA/2018
Verleih:
Constantin Film

Laufzeit:
148 Minuten

Filmkritik: Mission: Impossible - Fallout

29.07.2018 - Michael Neichl

Die Hochphase der Agententhriller liegt lange hinter uns. Dennoch schaffte es Tom Cruise sich als Ethan Hunt auch im 21. Jahrhundert neben James Bond als gesetzte Action-Ikone zu etablieren. Der mittlerweile sechste Teil verspricht, ähnlich wie seine Vorgänger, jede Menge echte Stunts, Humor und eine packende Story. Ob die Formel aber auch nach über 22 Jahren immer noch funktioniert, verraten wir in unserem Review.

Nostalgie
Es ist faszinierend, dass eine rein objektive Analyse der letzten Mission Impossible Storys, meist zur selben Zusammenfassung führt. Ethan Hunts Mission, sollte er sie annehmen, verwickelt ihn in eine Reihe von terroristischen Anschlägen, bei dem er seine Gegner durch gekonnte Täuschungsmanöver überlisten muss. Hierfür greift er entweder auf die serientypischen Masken zurück, oder inszeniert ganze Räume und Umgebungen. Natürlich geht in diesen ersten Minuten etwas schief, weshalb Ethan nicht nur eine Mission verfolgt, die ihn über mehrere Kontinente reisen lässt, er wird auch von der eigenen Regierung beobachtet. Mit von der Partie sind wieder Ethans Kollegen Benji und Luther (Simon Pegg und Ving Rhames), sowie Erzfeind Solomon Lane (Sean Harris), der jedoch wesentlich sanfter, im Vergleich zu den Vorgängern fast schon gelangweilt wirkt.
Nach diesem klassischen Cold-Opener folgt die Titelmusik, diese weiß übrigens auch beim sechsten Mal immer noch zu unterhalten.
Auch Fallouts Geschichte, geschrieben von Regisseur Christopher McQuarrie, verdient keinen Oscar. Mancher Plottwist ist mittlerweile zu serientypisch, um für eine echte Überraschung zu sorgen. Es stellt sich nicht länger die Frage, ob es irgendwann zu einem Maskentrick kommt, sondern nur noch wann er aufgelöst wird. Mancher Witz von Simon Pegg wirkt zu forciert und auch seine serientypische Panik und Unbeholfenheit verliert nach über drei Filmen an Charme. Auch Superman-Darsteller Henry Cavill bleibt als Hunts CIA-Konkurrent zu blass und durchschaubar. Dennoch kann man festhalten, dass der Film seiner lockeren, gut unterhaltenden Linie treu bleibt. Die Charaktere nehmen sich und ihr Universum ernst, ohne dabei den Spaß zu kurz kommen zu lassen. Der Zuschauer muss manch physikalisch fragwürdiges Szenario hinnehmen, ohne dabei aber für dumm verkauft zu werden.

Rauch und Bomben
Der entscheidende Faktor der Mission Impossible Reihe war jedoch stets die Action, und so viel vorweg: Auch diese weiß im Jahr 2018 zu begeistern. Von den, vielleicht schon zu zahlreichen Verfolgungsjagden in den Straßen von Paris und London, bis zum Helikopterfinale unterhält jede Szene gekonnt durch geschickte Kameraführung und Schnitte. Die nahtlose Mischung aus echten Stunts und CGI-Effekten wirkt hervorragend, auch wenn der 3D-Effekt nur selten spürbar ist. Gerade der Fakt, dass der mittlerweile 56 Jährige Tom Cruise seine Stunts selbst vollführt verleiht manchem Actionspektakel zusätzlichen Biss. Leichte Abnutzungserscheinungen sind aber dennoch spürbar. So hätte es dem knapp zweieinhalb Stunden langen Film gut getan auf manche Stuntsequenzen zu verzichten, um dem Zuschauer auch eine Pause zu gönnen. Gerade im Mittelteil verliert man nach der dritten Verfolgungsjagd etwas das Feuer. Zu gut kennt man mittlerweile das Manöver, bei dem mit einem Motorrad in den Gegenverkehr gefahren wird, selbst wenn es am fünfspurigen Triumphbogen in Paris passiert. Auch der hundertste Countdown einer Bombe wirkt eher wie eine Notwendigkeit, als das es tatsächlich Spannung, geschweige denn Angst um die Charaktere auslöst.

>> Fazit