Geschichte der Videospiele



Heute ist Tag der Videospiel und somit ein Grund zu feiern. Zocken zählt nämlich mittlerweile für Millionen von Menschen zum Alltag. Doch wo hat unser aller Hobby eigentlich seinen Ursprung? Wir haben eine kleine Zeitreise gewagt und uns die Entwicklung bis zur Jahretausendwende angesehen.

1946
Thomas T. Goldsmith Jr. und Estle Ray Mann entwickeln das erst Videospiel für einen Röhrenrechner, den NIMROD-Computer. Es ist ein klassisches Nim-Spiel, wo es darum geht abwechselnd eine Anzahl von Spielsteinen vom Feld zu nehmen. Wer den letzten Stein entfernt, hat gewonnen.

1952
Alexander Sandy Douglas entwickelt an der Cambridge-Universität auf dem britischen Hochleistungsrechner EDSAC das Spiel OXO, ein Tic-Tac-Toe.

1958
William Higinbotham entwickelt am Brookhaven National Laboratory aus einem Analogcomputer und einem Oszillographen Tennis for Two. Für viele gilt dies bis heute als das erste Videospiel der Geschichte.

1962
Steve Russell entwickelt Spacewar! am Massachusetts Institute of Technology (MIT) an einer PDP-1.

1966
Ralph Baer entwickelt den ersten Prototypen einer Heimkonsole, die an jeden handesüblichen Fernseher angehängt werden konnte, die sogenannte Brown Box.

1972
Nolkan Bushnell und Ted Dabney gründen das Unternehmen Atari und entwickeln gemeinsam mit Ampex-Ingeniour Allan Alcorn Pong, das erste kommerziell erfolgreiche Videospiel, das zunächst auf Geräten in Spielhallen bekannt wurde.

Ebenso wird 1972 die erste Heimkonsole auf den Markt gebracht, die Odyssey von Magnavox, die unter der Leitung von Ralph Baer entwickelt wird. Sie beinhaltet zwölf eingebaute Spiele und kann an jedem Fernseher verwendet werden und verkauft sich bis 1975 und der Einführung des Nachfolgers 350.000 mal.

1977
Atari veröffentlicht dir erste Heimkonsole, den Atari 2600. Der Durchbruch der Konsole gelang vor allem durch Videospielklassiker wie Pac-Man oder Space Invaders. Insgesamt verkaufte sich die Konsole unglaubliche 30 Millonen mal weltweit.

1979
Jay Smith entwickelt für das US-amerikanischen Unternehmen Milton Bradley Company die erste Handheld-Konsole mit auswechselbaren Spielmodulen, das Microvision. 13 Spiele wurden insgesamt entwickelt, 1981 wurde die Produktion der Konsole bereits wieder eingestellt.

1982
Commodore 64 erscheint als Heimcomputer und wandelt sich im Laufe der Zeit vom Anfangs reinen Arbeitsgerät zur Konkurrenz für Videospielkonsolen.

1983/1986
Nintendo veröffentlicht 1983 in Japan die Spielkonsole Famicom. Da man in Amerika und Europa kein Unternehmen für den Vertrieb finden konnte, verschob sich der Start der Konsole dort auf 1985(USA) und 1986(Europa) unter dem neuen Namen Nintendo Entertaiment System (NES). Viele Spiel-Reihen fanden am NES seinen Ursprung, wie zum Beispiel Super Mario Bros. Markant für Nintendo war es, dass man keinen Joystick zum Spielen verwendete, sondern ein Gamepad.

Auch 1983 begann die Geschichte von Sega am Konsolen-Markt. Mit dem Sega Game-1000 und Ablegern davon trat man als Konkurrent zu Nintendo an. Spielerisch setzte man vor allem auf Umsetzungen von Spielen aus dem Arcade-Bereich, wo man viele Titel aus Spielhallen kopierte.

1985/87
Nur vier Jahre nach dem Start brachte Sega bereits den Nachfolger auf den Markt, das Sega Master System, das bereits 1985 in Japan auf den Markt kam und 1987 in Europa. Technisch war es dem Nintendo klar überlegen, aber die Konsole scheiterte am Ende am Mangel an guten Spielen, da Nintendo viele Entwickler durch Exklusiv-Deals an sich binden konnte. Dennoch verdanken wir Sega einige Spiele-Klassiker, wie zum Beispiel Sonic the Hedgehog oder Phantasy Star.

1988/1990
Bereits 1988 veröffentliche Sega wieder eine neue Konsole, den Sega Mega Drive, der 1990 den Weg nach Europa fand. Da Sega schnell merkte, dass das Sega Master System sich nicht durchsetzen könne gegenüber dem NES, setzt man auf die neue 16-Bit-Technik. Doch auch hier hatte Sega wieder einen schweren Stand mit der Konsole, da Nintendo nur wenige Monate später wieder eine neue Konsole auf den Markt brachte. Der Sega Mega Driver war zwar weiterhin technisch überlegen, aber durch den weiterhin besseren Stand bei den Videospielentwicklern musste man sich am Ende wieder Nintendo geschlagen gegeben.

1989
Dies war eindeutig das Jahr der Handheld. Einerseits veröffentlichte Nintendo den Game Boy, der sich insgesamt fast 120 Millionen mal verkaufte. Spiele, wie Tetris, Donkey Kong, Zelda, Pokemon, Metroid und Super Mario hatte sogut wie jeder Spieler zu Hause.

Andererseits veröffentlichte Atari den Atary Lynx als Handheld. Obwohl dies die erste Konsole mit Farbbildschirm war und für die damalige Zeit revolutionäre Technik anbot, scheiterte die Konsole am Markt aufgrund schlechtem Marketing von Atari und dem Mangel an guten Spielen.

1990/1992
Nintendo reagiert auf die neue Konsole von Sega und veröffentlicht 1990 in Japan die Super Famicom. Europa kommt erst 1992 in den Genuss des Super Nintendo Entertainment System (SNES). Zwar Sega technisch leicht unterlegen konnte die Konsole vor allem mit ihren Spielen punkten. Titel wie The Legend of Zelda: A Link to the Past, Donkey Kong Country, Street Fighter II, Super Metroid, Mega Man 7, Secret of Mana und Super Mario Kart sind allen Spielern bis heute ein Begriff.

1990 wagt sich Sega erstmalig auch auf den Handheld-Markt und veröffentlicht den Sega Game Gear und stand in direkter Konkurrenz mit dem Nintendo Game Boy und dem Atary Lynx. Dank Farbdisplay und Hintergrundbeleuchtung war er dem Game Boy grafisch überlegen, außerdem war die Soundausgabe besser. Dennoch konnte sich die Konsole gegen den Game Boy nicht durchsetzen, was einerseits am hohen Preis, der unhandlichen Größe und vor allem dem enormen Batterieverbrauch lag. Durch den späten Release und die Konzentration vieler Entwickler liet der Sega Game Gear auch an einem Mangel an neuen Titeln. Der Großteil der 300 erschienen Spiele waren letztendlich nur Portierungen von anderen Sega-Konsolen.

1994/1995
Sony betritt den Videospielmarkt und wird in den nächsten Jahren zu einer der wichtigsten Marken aufsteigen. Die Sony Playstation setzt als erste Konsole auf CDs als Speichermedium und sie verkaufte sich am Ende weltweit über 100 Million mal. Der Einstieg in den Videospielmarkt war ein Streit mit Nintendo vorran gegangen, denn die beiden wollten ursprünglich zusammenarbeiten und gemeinsam ein CD-Laufwerk als Ergänzung für den Super Nintendo auf den Markt bringen. Sony entwickelte daraufhin ihre eigene Konsole und konnte dann vor allem mit einem niedrigeren Preis als die Konkurrenz und vielen neuen Titeln punkten. Ridge Racer, Destruction Derby, WipEout, Tekken, Resident Evil, Tomb Raider, Final Fantasy VII, Grand Theft Auto oder Gran Turismo sind nur einige der über 4000 Spiele, die am Ende in den 12 Jahren erschienen sind.

Ende 1994 kam in Japan der Sega Saturn auf den Markt, in Europa erst Mitte 1995. Sega hatte sich damals hohe Chancen mit der Konsole ausgerechnet, da sie mit dem Launch vor der nächsten Nintendo-Generation am Markt landen konnten. Der Markteintritt von Sony zerstörte diese Ziele jedoch sehr schnell, man konnte nicht aus dem Schatten der Playstation heraustreten und am Ende wurden nur 11,5 Millionen Stück der Konsole verkauft. Am Ende mangelte es wie schon bei den anderen Konsolen an den Exklusiv-Titeln, NiGHTS into Dreams, Panzer Dragoon oder Sega Rally waren am Ende zu wenige Spiele, mit denen der Sega Saturn punkten konnte. Titel, wie Tomb Raider, die ihren Ursprung hier hatten, wurden bald auf Sony Playstation portiert.

1996
Nintendo hatte in den 90er Jahren zwar Sega als Konkurrenten im Griff, Playstation als neuer Konkurrent überraschte sie jedoch. Als Antwort auf die Sony Playstation wurde 1996 der Nintendo 64 mit 64-Bit-Architektur auf den Markt gebracht. Da Sony eine aggressive Preisstrategie fuhr und deutlich mehr Spiele auf den Markt brachte, verlor Nintendo trotz Titeln wie Super Mario 64, Banjo-Kazooie, Starfox 64, Donkey Kong 64, Super Smash Bros. oder The Legend Of Zelda – Ocarina Of Time den Konsolenkampf gegen Sony.

1998/1999
Nach dem mageren Erfolg des Sega Saturn versuchte das japanische Unternehmen einen letzten Anlauf mit einer Konsole und veröffentlichte 1998 in Japan die Dreamcast. Europa folgte klassisch ein paar Monate später 1999 nach. Bekannte Spiele, die von Anfang an verfügbar waren, waren unter anderem Soul Calibur, Sonic Adventure, Hydro Thunder und Power Stone. Doch auch Spiele wie Phantasy Star Online als erstes Rollenspiel, Soul Calibur oder Shenmue waren herrausragend für die damalige Zeit. Zu Beginn konnte die Dreamcast deswegen beachtliche Erfolge feiern und verkaufte sich auch sehr gut. Als Sony jedoch 2000 die Playstation 2 vorstellte, fielen die Verkaufszahlen dramatisch und bereits 2001 wurde die Produktion eingestellt. Sega verabschiedete sich daraufhin aus dem Konsolenmarkt und entwickelt seitdem nur noch Videospiel für andere Konsolen.

Heute
Doch wie schaut der Konsolenmarkt heute aus? 2020 wird wieder als Wechseljahr in eine neuen Konsolengeneration in die Geschichte eingehen. Sony plant die Veröffentlichung der Playstation 5 und Microsoft will die Xbox One Series X veröffentlichen. Aktuell dominieren noch immer die Playstation 4, die Nintendo Switch und die Xbox One die heimischen Wohnzimmer. Doch wie schaut da aktuell das Interesse nach Videospielen aus? Dies hat sich die Preisplattform Idealo näher angesehen und es ist dabei schon interessant zu sehen, wie die Nachfrage in den letzten Jahren gestiegen ist und zum Teil wieder deutlich am Fallen ist.

Quelle: Idealo

Wie wir im Rückblick gesehen haben, gibt es zum Teil Videospiel-Reihen, die nun bereits seit fast 40 Jahren am Markt sind. Doch welche Videospiele werden bis heute am häufigsten nachgefragt? Auch hier können wir uns wieder auf die Daten von Idealo stützen, die sich hier die Nachfrage der letzten fünf Jahre genauer angesehen hat. Die Titel in der Rangliste werden wohl kaum jemanden überraschen, gehören alle Titel doch zu seit langer Zeit am Markt befindlichen Videospiel-Reihen.

Quelle: Idealo

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