Back to the Mac


Drei Jahre nachdem Steve Jobs das MacBook Air als "dünnstes Notebook der Welt" vorgestellt hat, stellte er Mittwoch-Abend das neue MacBook Air als das "dünnste Notebook, dass Apple jemals gemacht hat" vor. Eine neue Version war schon längst fällig, denn der Trend der letzten Monate ging zu immer kleineren und leichteren Notebooks. Netbooks haben sich als mobile Computer etabliert und die billigsten sind schon ab einem Preis von 300€ im Handel zu finden.

In seiner Keynote beschrieb Steve Jobs das neue MacBook Air als eine Kreuzung zwischen MacBook und iPad, wo man das beste miteinander verschmelzen wollte. Herausgekommen ist das neue MacBook Air, dass in der 13 Zoll Version an der dicksten Stelle 17 und an der dünnsten Stelle 3 Millimeter misst. Wiegen tut das nun etwas eckigere Stück 1,3 Kilo. Der kleinere Bruder ist 11,6 Zoll groß und wiegt nur noch 1 Kilo. Auch sonst gibt es ein paar kleinere Unterschiede, wie die Bildschirmauflösungen von 1440x900 im Gegensatz zu 1366x768 oder die unterschiedlichen Akkulaufzeiten von 7 Stunden beim 13 Zoll Gerät und 5 Stunden beim 11,6 Zoll Gerät. Beide Versionen werden mit einem Intel Core 2 Duo-Prozessor und einer Nvidia GeForce 320m ausgestattet. Neu ist, dass das Touchpad nun Gesten mit bis zu vier Fingern versteht, wie man es schon vom iPhone oder iPad gewohnt ist. Fix dabei ist nun auch eine Kamera. Als Speicher werden nun nur Flash- Speicher verwendet, wobei der 11,6 Zoll Version ein 64 GB oder 128 GB Speicher zur verfügung steht. Die 13 Zoll Version vom MacBook Air hat den 128 GB Speicher und einen 256 GB Speicher zur Auswahl. Interessant sind jedoch zwei Neuerungen. So kann das MacBook Air mit einer Akku-Ladung 30 Tage im StandBy-Modus sein. Um das System zurückzusetzen gibt es keine versteckten Partitionen mehr, sondern es wird ein Reinstall-USB-Stick mitgeliefert. Inwiefern das MacBook Air wirklich eine Konkurrenz zu Netbooks ist, kann sich jeder selbst überlegen, beginnt doch der Preis für die neuesten Apple-Produkte bei 999 Euro und endet bei 1599 €. Die meisten Notebooks kosten um die Hälfte weniger. Die neuen MacBooks sind jedenfalls ab sofort erhältlich.

Die neuen MacBook Air sind von Steve Jobs als allerletztes vorgestellt geworden. Zuvor wurden einige Software-Neuerungen vorgestellt. Die wichtigste Erneuerung wird im Sommer 2011 erscheinen, nämlich Mac OS X 10.7, mit dem Titel "Lion". Neu ist die starke Verschmelzung von Mac OS X und iOS, dem Betriebssystem von iPad und iPhone. Hiermit begründete Steve Jobs auch den Titel der Veranstaltung. Nachdem vom MacBook aus, das iPhone entwickelt wurde und in weiterer Folge vom iPhone aus das iPad, soll nun der Kreislauf geschlossen werden und die Innovationen zurück zum MacBook wandern. So wird in den nächsten drei Monaten ein eigener App-Store erscheinen und die Multi-Touch Steuerung wurde fürs Betriebssystem umgesetzt. Mit Mission Control wurde die Expose-Funktion erweitert. Statt wie bisher zwischen Fenstern zu wechseln, kann man nun problemlos zwischen ganzen Programmen wechseln, selbst wenn diese im Vollbild- Modus rennen. Eine weitere Neuerung, die aber ab sofort zur Verfügung steht, ist Facetime für Mac OS X. Die Videotelefonie-Anwendung findet ihren Weg vom iPhone zum MacBook.

Wie von Branchenkennern erwartet wurde auch eine neue Version von iLife vorgestellt, die ebenfalls ab sofort zur Verfügung steht. iLife 11 wird mit allen neuen MacBooks gratis ausgeliefert oder ist zu einem Preis von 49 € erwerbbar. Große Neuerungen gibt es hier nicht. Insgesamt wurden in allen vier Programmen kleinere Änderungen und Anpassungen getätigt. iMovie hat zum Beispiel einen neuen Modus zum Bearbeiten der Tonspur bekommen. Wirklich interessant ist hier auch die Trailerfunktion. Das Programm wählt selbstständig Szenen aus, schneidet dieses zusammen und lässt Musik drüber laufen. Diese Funktion konnte wirklich überzeugen. iPhoto hat einen Voll-Bild-Modus geschenkt bekommen, wie auch eine starke Social Network-Funktion. So kann man per Mausklick Bilder per Mail verschicken oder auf Facebook veröffentlichen. Wenige Änderungen gibt es bei der neuen Version von Garageband. Apple versucht anscheinend die ganze Welt zu Musikern zu machen, denn es gibt eine Menge neuer Tutorials zum Erlernen von Instrumenten. Ebenso gibt es hier einige neue Tools für die eigenen Aufnahmen. Dank Garageband werden diese nun automatisch verbessert. So können automatisch die Takte ausgebessert oder der Rythmus angepasst werden.

Fazit: Steve Jobbs hatte bei seiner Präsentation vieles im Gepäck, dennoch blieben die großen Neuerungen aus. Alles vorgestellte wurde vielfach im Internet schon im Vorhinein verbreitet, wodurch es keine wirklich neuen News heute gab. Alle Gerüchte zu einem neuen MacBook Air, dem neunen Mac OS X und einem aktualisierten iLife wurden bestätigt. In den nächsten Monaten wird es interessant sein, wie sich die Verkäufe vom MacBook Air entwickeln werden. Ebenso beobachtenswert wird die Entwicklung des Mac App Stores sein, ist man doch bislang nur daran gewöhnt Mini-Anwendungen auf Smart-Phones zu verwenden.

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