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| Titel: Freakier Friday Original-Titel: Freakier Friday USA/2025 Verleih: Walt Disney Studios Motion Pictures Laufzeit: 111 Minuten |
Filmkritik: Freakier Friday
22.08.2025 - Andreas
22 Jahre nach dem Kult-Hit ist es so weit: Freakier Friday bringt Lindsay Lohan und Jamie Lee Curtis zurück auf die Leinwand – und diesmal wird gleich doppelt getauscht. Die Fortsetzung setzt auf turbulente Verwechslungen, Slapstick und jede Menge Nostalgie, ohne sich nur auf die Erinnerungen an 2003 zu verlassen.
Die Figuren haben sich weiterentwickelt: Tess (Curtis) ist inzwischen pensionierte Psychologin und Podcast-Ikone, Tochter Anna (Lohan) jongliert zwischen Musikmanagement und der Erziehung ihrer Teenager-Tochter Harper (Julia Butters). Als Anna sich in den verwitweten Koch Eric (Manny Jacinto) verliebt, droht das fragile Familiengefüge endgültig zu kippen, vor allem, weil Erics Tochter Lily (Sophia Hammons) und Harper einander spinnefeind sind. Als ob das nicht genug wäre, sorgt eine Wahrsagerin für ein Déjà-vu der besonderen Art: Nicht nur Anna und Harper, auch Tess und Lily landen plötzlich im Körper der jeweils anderen. Aus diesem doppelten Tausch entwickelt Regisseurin Nisha Ganatra ein turbulentes Komödien-Karussell. Essensschlachten, missratene Umstylings, slapstickhafte Konzert- und Schulszenen, die Pointen sitzen meist im Takt, und wenn Curtis mit breitem Pseudo-Brit-Akzent eine Teenagerin mimt, während Lohan sichtlich Freude daran hat, ihre Karriere mit einem Augenzwinkern wiederzubeleben, springt der Funke sofort über. Das Wiedersehen mit den Originalstars funktioniert blendend, nicht nur wegen der Chemie der beiden, sondern auch, weil der Film sich traut, sie altern zu lassen, ohne ihre Energie zu dämpfen. Allerdings wiederholt Freakier Friday viele Elemente des Vorgängers. Der Humor speist sich oft aus bekannten Mustern, von „Jugendliche im Erwachsenen-Körper“ bis hin zum unvermeidlichen Umstyling, und die jüngeren Figuren Harper und Lily geraten erzählerisch manchmal ins Hintertreffen. Statt ihre Konflikte tiefer auszuloten, setzt das Drehbuch stärker auf Cameos, kleine Nostalgie-Momente und musikalische Einlagen. Wer sich an diesen Rückgriffen stört, mag hier und da eine verpasste Chance erkennen. Trotzdem gelingt dem Film das Kunststück, wie ein Relikt der Nullerjahre und zugleich wie ein moderner Familienfilm zu wirken. Die Retro-Pop-Referenzen, von Britney Spears bis hin zu knallbunten 60er-Optiken, erzeugen ein wohliges Déjà-vu, während neue Details wie Annas Job als Musikmanagerin oder die Patchwork-Dynamik frische Reibungsflächen schaffen. Ganatra inszeniert das Ganze mit Tempo und einer Prise Slapstick, ohne ins Zynische zu verfallen.
Fazit:
Freakier Friday ist kein revolutionäres Sequel, aber eine charmante Rückkehr. Die Magie entsteht vor allem durch die Spielfreude von Jamie Lee Curtis und Lindsay Lohan, die nach 22 Jahren zeigen, warum ihre Chemie zeitlos ist. Der Film mag erzählerisch brav bleiben, doch er trägt genug Herz, Humor und Nostalgie in sich, um ein breites Publikum zum Lachen, und vielleicht auch zum Seufzen, zu bringen.



