Titel:
Aladdin
Original-Titel:
Aladdin
/
Verleih:
Walt Disney Studios Motion Pictures

Laufzeit:
0 Minuten

Filmkritik: Aladdin

29.05.2019 - Andy

Disney liebt es im Moment Zeichentrick-Klassiker als Real-Verfilmungen erneut auf den Markt zu bringen. Nach Die Schöne und das Biest und The Jungle Book ist vor wenigen Wochen Dumbo bereits im Kino erschienen, und bevor in wenigen Wochen König der Löwen auf die Leinwand kommt, dürfen wir aktuell die beliebte Geschichte von Aladdin neu verfilmt erleben. Wir haben uns den Titel für euch bereits angesehen.

Die Geschichte von Aladdin wird den meisten bekannt sein: Der in Armut lebende Aladdin schlägt sich als Tagedieb mit seinem Affen Abu in den Straßen von Agrabah durch. Doch eines Tages läuft er Prinzessin Jasmin über den Weg, die sich heimlich aus dem Palast und unter die Menschen geschlichen hat. Aladdin verliebt sich in sie, weiß jedoch, dass er, der aus der Unterschicht kommt, keine Chance auf eine Zukunft mit ihr hat, da sie einen Prinzen heiraten muss. Nachdem er sich dann am Abend in den Palast schlich, um Jasmin wiederzusehen, wird er am Heimweg von den Palastwachen gefasst. Großwesir Dschafar schlägt ihm als Alternative zum Kerker einen Deal vor: Aladdin soll aus einer geheimnisvollen Höhle eine Wunderlampe stehlen und ihm Gegenzug dafür, werde Dschafar ihn zu einem reichen Mann machen. Da Aladdin keine andere Wahl hat, macht er sich in die Höhle auf, doch Dschafar hintergeht ihn und so bleibt der Stadtdieb samt der Wunderlampe in der Höhle zurück. Als der diese dann reibt, taucht ein eigenwilliger Dschinni auf, der ihm drei Wünsche erfüllen will. Aladdin sieht darin die Lösung, um sein Problem mit Jasmin zu lösen und lässt sich mit seinem ersten Wunsch zum Prinzen verwandeln. Doch trotz neuer Identität erkennt Dschafar den Meisterdieb und die Probleme nehmen ihren Lauf.

Aladdin musste vor der Veröffentlichung einiges an Kritik einstecken. Die Präsentation von Will Smith in der Rolle des Dschinni als Nachfolger des damals hervorragenden Robin Williams kann man als missglückt ansehen. Doch der Film macht wieder alles gut, denn in der Rolle des Flaschengeistes weiß Smith zu begeistern. Es wird nämlich gar nicht versucht die Comic-Figur zu übertrumpfen, sondern es wurde bewusst eine vollkommen andere Interpretation der Rolle gesucht und so erhält Dschinni auch seine eigene Liebesgeschichte mit der Kammerzofe Darla. Auch der weitere Cast weiß zu überzeugen, hat Disney doch viel Wert daraufgelegt, passende Personen zu casten, die vom Aussehen in die orientalische Welt hineinpassen und somit auch zumindest arabische Abstammung haben. Sowohl der ägyptisch-kanadische Mena Massoud als Aladdin, wie auch britisch-indische Naomi Scott als Prinzessin Jasmin passen perfekt in ihre Rolle. Da die Geschichte jedoch in einer Fantasie-Welt spielt, werden von Disney keine Parallelen zum Islam gezogen.

Die Geschichte von Jasmin wurde aufgewertet, so geht es in der Neuverfilmung nicht nur darum, dass die Heiratsregel von ihr gebrochen werden will, sondern nun auch um die Erbfolge. Jasmin wolle keinen Prinzen heiraten, der dann die Geschäfte des Königsreiches übernimmt, sie wolle selbst der erste weibliche Sultan in der 1000-jährigen Geschichte von Agrabah werden.

Aladdin ist ein farbenfroher, lustiger Film geworden, der in der Darstellung deutlich weniger übertrieben ist als die Zeichentrick-Vorlage, aber trotzdem immer wieder mit Witzen überzeugen kann. Will Smith schafft es durch seine Interpretation von Dschinni mehrmals für einen Lacher zu sorgen und auch Jasmins Dienerin hat einige lustige Momente im Film, die einen mehr als nur Schmunzeln lassen. Schade ist, dass der sprechende Papagei Iago eigentlich nur noch als nerviger Verräter herüberkommt und in keiner einzigen Szene Sympathie für sich erzeugen kann.

Wer im Film etwas genau hinschaut, wird immer wieder kleine Verbindungen ins Disney-Universum erkennen, so baut in einer Szene der Fliegende Teppich im Hintergrund das bekannte Schloss von Cinderella nach, während in einer anderen Szene die Zeichentrick-Figur aus dem original Aladdin-Film einen kurzen Cameo-Auftritt feiern darf.

Ein großer und wichtiger Part von Aladdin sind die Gesangseinlagen, die in der Synchron-Version deutlich besser funktionieren als in der englischen Version des Filmes. Während bei den Schauspielern nämlich ein Kompromiss zwischen Gesangs- und Schauspielspielfähigkeiten gefunden werden musste, konnte man für die deutschen Synchronstimmen Personen finden, die gut singen können. Ein paar neue Songs lassen die Herzen höher schlagen. Ein gemischtes Gefühl hinterlassen die Tanzeinlagen, während der Einmarsch von Aladdin in Agrabah beeindruckend ist, gibt es andere Tänze, die gezwungen cool sein wollen, aber nicht vollständig überzeugen können.

>> Fazit