Titel:
Kiss the Cook
Original-Titel:
Chef
USA/2014
Verleih:
Thimfilm

Laufzeit:
114 Minuten

Filmkritik: Kiss the Cook

16.05.2015 -

Jon Favreau ist ein wahres Multi-Talent, der sich schon als Produzent, Drehbuchautor, Regisseur und Schauspieler in Hollywood einen Namen gemacht hat. Im neuesten Film Kiss the Cook übernimmt er wieder mehrere Rollen und ist als Regisseur, Drehbuchautor und Hauptdarsteller tätig um sich auf der Leinwand endlich seinen größten Traum als Koch zu erfüllen, endlich die Kreativität auszuleben und aus den strengen Regeln der Gourmetküche zu entfliehen. Wie gut uns der Film gefallen hat, verraten wir euch in unserer heutigen Filmkritik.

Carl Casper war ein begnadeter Koch als er Chef de Cuisine im noblen Restaurant Gauloises wurde. Besitzer Riva nimmt ihm jedoch jegliche kreativen Freiheiten und frustriert vom Leben bleibt auch sein Familienleben auf der Strecke. Seine Ehe mit Inez ist gescheitert und zu seinem elf-jährigen Sohn kann er nicht wirklich eine Beziehung aufbauen. Als seine Kochkünste dann noch vom Restaurantkritiker Ramsey Michel verrissen werden, reicht es ihm entgültig und er schreibt ihm auf Twitter seine Meinung ohne zu wissen, das dies die ganze Welt lesen kann. Diese nimmt das Wortduell zwischen dem Starkoch und dem Starkritiker natürlich mit Freude auf und der öffentliche Druck führt letztendlich dazu, dass der Kritiker Carl eine zweite Chance gibt ihn von seinen Fähigkeiten zu überzeugen. Doch abermals stellt sich ihm Riva in den Weg und verbietet ihm seine eigenen Ideen umzusetzen und Ramsey Michel bekommt das selbe Menü präsentiert, wie beim ersten Mal und verreißt dieses natürlich gleich wieder auf Twitter. Carl reicht es, er stürmt das Lokal und stellt seinem Chef und dem Kritiker eine Standpauke über gutes Essen, was die Restaurantbesucher natürlich mitfilmen und ins Internet stellen. Sein guter Ruf ist entgültig ruiniert und er muss das Gauloises verlassen. Doch was als Schock beginnt, führt dazu, dass er ein neues Kapitel in seinem Leben beginnen kann.

Inez überredet Carl mit ihr nach Miami zu fliegen, wo ihr zweiter Ex-Mann einen alten, heruntergekommenen Food Truck stehen hat. Sie weiß, dass Carl schon seit Jahren davon träumt einen eigenen Truck zu besitzen und motiviert ihn dazu, nun die Chance zu nützen. Carl ergreift die Möglichkeit und restauriert mit seinem Sohn Percy und seinem ehemaligen Sous-Chef Martin den Wagen in dem sie südamerikanische Spezialitäten anbieten wollen. Die drei Männer machen sich mit dem Truck wieder auf dem Weg nach L.A. und da Sohn Percy das Internet mit Fotos und Tweets füttert, entwickelt sich bald ein Hype um ihren Truck El Jefe und wo auch immer sie stehen bleiben, bilden sich lange Warteschlangen. Auf ihrer kulinarischen Reise enttdeckt Carl seine Leidenschaft zum Kochen wieder – und die Liebe zu seiner Familie.

Kiss the Cook hat zwar keine große, überraschende Story, handelt er doch vom klassischen Thema der zweiten Chance im Leben. Hier hat Jon Favreau sich anscheinend nicht entscheiden können, wo er seinen Schwerpunkt legen will und ob Carls Selbstfindung als Koch im Zentrum stehen soll, oder ob die neu aufkommende Vater-Sohn-Beziehung das Herz des Filmes sein soll. Beides geht dabei nicht so ganz auf, denn während man Carl noch vorher sieht, wie er voller Liebe in seiner Küche ein wunderbares Menü zaubert, das einem das Wasser im Mund zerfließen lässt, so findet er später seine Berufung im Brötchen zubereiten, was irgendwie nicht ganz nachvollziehbar ist. Die Szenen mit seinem Sohn wirken da vielfach schon besser und zeigen das Potential des Filmes, auch wenn hier wieder manche Szenen nicht zu Ende gedacht erscheinen und man etwas ratlos zurückbleibt. Schade, dass sich der Film hier selbst ein wenig das Bein stellt, Potential blitzt nämlich immer wieder durch.

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