Titel:
Hitman: Absolution
System:
Xbox 360
Publisher:
Square Enix
Entwickler:
io interactive
Genre:

Release:
20.11.2012

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Review: Hitman: Absolution

Agent 47 zählt zu den erfolgreichsten Killern der Welt. Er ist lautlos, er ist gnadenlos und er zeigt nie Emotionen. Doch was wenn sein neuestes Ziel jemand vertrautes ist? Wenn die Zielperson erstmals Gefühle in Agent 47 erweckt? Dann liegt uns das neueste Abenteuer des Klaviersaitenkillers vor. Wir haben Hitman: Absolution auf Herz und Nieren getestet.

Agent 47, einen echten Namen trägt der zum Töten erzeugte Klon nicht, könnte unser Nachbar sein. Ein Mann im Anzug, der nach außen hin total unauffällig ist. Er trägt seinen schwarzen Anzug mit weißem Hemd und roter Krawatte, als ob er bei der Bank um die Ecke arbeiten würde. Einzig der Barcode am Hinterkopf lässt erahnen, dass er irgendetwas verbirgt.

Zu Beginn des fünften Teiles bekommt Agent 47 den Auftrag, Diana seine ehemalige Kontaktperson in der Agentur zu eliminieren. Eigentlich keine große Sache, da unser Auftragkiller eigentlich kein Gewissen besitzt. Doch bevor wir Diana töten, gibt diese uns einen Brief mit der Bitte auf das kleine Mädchen Victoria aufzupassen. Hier kamen wir nun auf eine der wenigen Schwächen des Spieles. Denn Neueinsteiger in die Serie werden etwas verwirrt sein, das ihnen gewisse Teile der vorherigen Teile fehlen und so teilweise elementare Zusammenhänge nicht erklärt werden. Das kurze Intro führt einen hier nicht wirklich in die Geschichte ein. Fans der Serie wiederum werden sich wundern, warum Agent 47 plötzlich Beschützerinstinkte entwickelt und sich um das Mädchen kümmert. Viel Zeit darüber nachzudenken bleibt uns gottseidank nicht, denn die in weiterer Folge auftretenden Bösewichte ziehen uns ganz in ihren Bann und wir überlegen nur noch auf welche kreative Art und Weise wir sie eliminieren können.

Auch der neueste Hitman Teil beruht wieder auf dem Try & Error-Prinzip. IO Interactive hat es wieder geschafft, dass wir in der Rolle des Killers aufgehen und jede Ecke der Level untersuchen um alle Möglichkeiten herauszufinden, wie man das Zielobjekt beseitigen kann. Natürlich gibt es die Möglichkeit sich durch die Level zu schießen, was auch keine Auswirkung auf den weiteren Spielverlauf hat, aber wer dies macht, hat das Spielprinzip nicht verstanden. Viel mehr beruht das Spiel auf gezielter Sabotage, Schleichmomenten, Verkleidungen, gezielter Ausschaltung von einzelnen Personen um dann im perfekten Moment zuzuschlagen und sich am Ende darüber freuen, dass der Anschlag perfekt funktioniert hat und am Ende alles wie ein tragischer Unfall aussieht und keine Spur zu uns führt.

Genau das sind auch die Momente, die das Spiel so einzigartig machen. Oft geht sich ein Auftrag oder eine Tat genau noch aus, in anderen Momenten werden wir jedoch von Wachen erwischt. Es ist dieser ewige Nervenkitzel, ob der selbst ausgedachte Plan auch funktioniert, denn in jedem Level gibt es mehrere Möglichkeiten die Zielperson auszuschalten. Und oft sind es Kleinigkeiten, die uns alles vermasseln, weil wir zu schlampig waren. Um nicht immer die ganzen Level neu spielen zu müssen, kann man in regelmäßigen Abständen Speicherpunkte aktivieren, an deren Stelle wir bei Versagen zurückgesetzt werden, während wir uns über uns selbst ärgern. Hier hängt vieles auch vom Schwierigkeitsgrad ab. Denn während man auf "Normal" noch halbwegs voran kommt, ist in den höheren Leveln öfteres Neustarten an der Tagesordnung. Während wir in anderen Spielen schon längst aus dem Fenster gesprungen wären, starten wir in Hitman: Absolution ohne nachzudenken das Level neu, denn in sogut wie jeder Situation wissen wir unsere Fehler durch die wir aufgeflogen sind.

Ein wichtiger Spielfaktor bei Hitman ist die Möglichkeit sich zu verkleiden. So kann man von jeder Person, die man beseitigt hat die Kleidung anlegen um sich so vollkommen unauffällig in den Levels zu bewegen. Dennoch sollte man aufpassen, denn auch wenn man als Gärtner von den Wachen nicht angesprochen wird, so bemerken die anderen Gärnter aus der Nähe, dass sie uns noch nie gesehen haben und schlagen Alarm. Abhilfe schafft hier jedoch der neue "Instinkt-Modus". Durch diesen können wir einerseits alle wichtigen Objekte in der näheren Umgebung, auch durch Wände hindurch, sehen. Unsere Zielperson leuchtet rot auf und nicht störende andere Personen werden gelb. Ebenso leuchten mögliche Verstecke auf oder Gegenstände, die wir beeinflussen können. Andererseits bietet uns der Modus die Möglichkeit kurze Zeit an anderen Personen vorbeizugehen, ohne dass diese misstrauisch werden. In den niedrigeren Leveln haben wir noch genügend Instinktpunkte um diese Hilfe jederzeit verwenden zu können. In den höheren Schwierigkeitsgraden muss man Instinkt jedoch zuerst sammeln. Wir können alte Fans der Serie jedoch beruhigen, denn man schafft das Spiel auch vollkommen ohne dieser Hilfe.

Am Ende jedes Levels wird abgerechnet und ihr bekommt für sauberes Erledigen der Level massig Punkt und Abzüge, wenn ihr entdeckt wurdet oder unnötig andere Personen ausgeschaltet habt. Mit den Punkten schaltet ihr dann Boni frei, die jedoch komisch gewählt wurden. Es bleibt nämlich fraglich, wofür wir eine höhere Gesundheit oder schnelleres Nachladen benötigen, wenn das Spielprinzip es eigentlich vorsieht, dass wir möglichst wenig schießen und auch möglichst selten entdeckt und somit Schaden nehmen.

Wer abseits des Story-Modus ein wenig Abwechslung sucht, der wird sich über den Aufträge-Modus freuen. Hier beginnt ihr jedes Level mit individuell festgelegten Anfangsbedingungen. Ihr bestimmt die Waffen, ihr bestimmt das Outfit und ihr müsst drei beliebige Ziele beseitigen. Wie ihr das macht, bleibt in Hitman-Natur vollkommen euch überlassen. Ihr könnt eure Aufträge jedoch online teilen und so andere Spieler an euren Kreationen teilhaben lassen und mit euren Einstellungen zu starten. Ein nettes Spielfeature, wo man gespannt sein wird, wie lange die Community daran Interesse finden wird.

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