Titel:
Grand Slam Tennis 2
System:
Xbox 360
Publisher:
Electronic Arts
Entwickler:

Genre:
Tennis
Release:
09.02.2012

Bestellen bei:

Review: Grand Slam Tennis 2

Wenn man an Tennis Spiele denkt, dann fallen einem auf die schnelle zwei ein. Auf der einen Seite Top Spin, auf der anderen Virtua Tennis. Während beide seit Monaten um die Vorherrschaft auf den Konsolen kämpfen, versucht nun Electronic Arts mit Grand Slam Tennis 2 mitzumischen. Doch statt wieder ein Spiel auf der Wii zu veröffentlichen, wo der Vorgänger keinen wahren Erfolg feiern konnte, wagt man sich auf die Playstation und Xbox 360. Ob dies ein gute Entscheidung war, versuchen wir in unserem Review herauszufinden.

Von der Bewegungssteuerung der Wii ist wenig übergeblieben. auf der Xbox 360 wurde die Steuerung ganz gekippt, auf der Playstation 3 kann man sich mit der Move-Steuerung noch versuchen. Will man jedoch nicht nur ein paar Spassschläge vollführen, sondern ernsthaft gegen die Gegner antreten, dann sollte man diese Steuerungsmöglichkeit jedoch schnell sein lassen. Leider werden die Bewegungen nämlich nur recht schwammig erkannt, wodurch man Richtung und Stärke kaum dosieren kann, wodurch taktisches Spielen nahezu unmöglich wird. Spezialschläge wie ein Stopp gehen ohnehin nur durch das zusätzliche Halten von Knöpfen.
Konzentrieren wir uns also auf die Controller-Steuerung. Hier liegt der Schwerpunkt am rechten Controller-Stick, der den Tennisarm nachahmen soll. Je nachdem wie ihr also mit eurem Daumen den Stick bewegt, werden unterschiedliche Schläge ausgeführt. Der linke Stick dient euch nur noch zur Bewegungssteuerung eurer Figur. Beim rechten Stick wird unterschieden, ob ihr ihn aus der Mittelstellung gerade noch oben bewegt, was einen normalen Schlag auslöst, ihn zuerst nach hinten und dann noch vorne bewegt, was einen Top Spin bewirkt oder ob ihr ihn nach unten bewegt und dann in Mittelstellung zurückfallen lässt, was euren Spieler einen Slice spielen lässt. Die Richtung der Stick-Bewegung entspricht auch gleich der Richtung, wo euer Spieler den Ball hinspielt. Die Steuerung klingt etwas gewöhnungsbedürftig, funktioniert jedoch besser als man denkt. Nach kürzester Zeit kann man mit ein wenig Fingergefühl die Ballplatzierung und die Geschwindigkeit sehr genau ausführen. Sonstige Tasten braucht man nur für zwei weitere Schläge. Die linke Schultertaste für den Lob und die rechte für den Stopp-Ball.
Wem dies zu kompliziert ist, der kann auch mit den herkömmlichen Tasten spielen, wo man die Tasten zum aufladen drücken muss um sie dann im richtigen Moment loszulassen, damit der Schlag ausgeführt wird.

Generell werden sich die Meinungen der Spieler bei der Steuerung teilen, denn während sich manche Spieler über die Einfachheit freuen, werden manche Spieler meinen, dass die Spielsteuerung im Vergleich zu Top Spin 4 zu einfach gehalten ist und gerade die Specialschläge keine großen Herausforderungen sind. Als Gegensatz wurden jedoch wieder extrem agile und schneller Gegenspieler auf den Platz gestellt, die nahezu jeden Ball ersprinten und die man durch taktische Spielweise nur schwer irgendwo hineindrängen kann.

Hervorstechend im Spiel jedoch der Aufschlagmodus, wo man zwar relativ einfach drei verschiedene Aufschläge anwenden kann, wo man jedoch auch ohne größere Probleme diese auch retournieren kann. Jedoch muss man als Aufschläger aufpassen, denn je härter man den Ball spielen will, desto höher ist das Risiko, dass der Versuch daneben geht.

Will man mehr als nur Einzelspiele vollführen, kann man sich als Einzelspieler der Karriere widmen. Leider wurde hier jedoch zu wenig Zeit investiert und man spielt im Grunde dauerhaft die vier Grand-Slam-Turniere im Kreis. Zwar gibt es Vorbereitungswettkämpfe, Trainings und Showmatche, den realen Begebenheiten ist man jedoch fern geblieben. Was am Anfang noch Spass macht, beginnt nach der dritten Wiederholung allmählich langweilig zu werden.

Schade ist, dass man dem Spieler nicht die Möglichkeit spendiert hat, den Schwierigkeitsgrad besser anzupassen. Im einfachen Modus stellen sich die Gegner anscheinend extra dämmlich an um dem Spieler sicher zu seinem Erfolg zu bringen, während in den oberen Schwierigkeitsgraden es schon fast unmöglich wird keine Punkte abzugeben. Der Übergang zwischen den einzelnen Stufen ist teilweise schon sehr extrem.

Positiv erwähnen muss man jedoch die Lizenzierung. Die vier Grand Slam Turnierplätze sind realistisch umgesetzt worden und auch die Spieler, die von Becker, Borg oder McEnroe bis zu Nadal, Federer oder den William Schwestern gehen, kann man sehr gut erkennen. Interessant ist jedoch, wenn man dann in der Karriere, die ja in der jetztigen Zeit spielen soll, plötzlich ältere Spieler wie Pete Sampras als Gegner als sein Gegenüber am Platz stehen hat. Hier wäre es dem Realismus zu Liebe besser gewesen, die älteren lizenziersten Spieler wirklich nur in den Legendenspielen einzusetzen.

>> Seite 2 - >> Fazit