Titel:
Sniper: Ghost Warrior
System:
Xbox 360
Publisher:
City Interactive
Entwickler:
11 bit Studios
Genre:

Release:
01.01.1970

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Review: Sniper: Ghost Warrior

Die polnischen Entwickler von City Interactive haben sich schon mit mehreren Spielen am Markt versucht, aber bisher noch nie einen Hit landen können. Nun versuchen sie sich der unter Multiplayern meist beliebten Figur, nämlich dem Sniper, anzunehmen und ein Spiel rund um diese Thematik aufzubauen. Gelingt dem Entwicklerstudio sein erster Hit?

Die wenigsten Ego-Shooter-Titel können mit ihrer Geschichte überzeugen, da sich meistens nur die einzelnen Mission ohne großen Zusammenhang aneinanderreihen. Dem selben Schicksal erleidet leider auch Sniper Ghost Warrior. Dem Spieler wird eine wunderschöne Trauminsel, wie man sie von Postkarten kennt, präsentiert, wo statt Urlaubsidylle jedoch Drogenhandel, Geiselnahmen und Exekutionen an der Tagesordnung liegen. Eigentlich ein Thema mit Potential, doch haben es die Entwickler leider nicht geschafft Dramatik aufzubauen. Die Spielfigur wird nicht vorgestellt, statt dessen landet man direkt im Spiel, wodurch die Figur kalt und unmenschlich wirkt. Ihr seid einfach einer von vielen Kämpfern, ohne eigenem Gesicht, der nur seinen Job erledigt, nämlich ein kaltblütiger Mörder zu sein.

Zum Start des Spieles steht euch ein Tutorial zur Verfügung, wo die Steuerung in einzelnen Schritten näher erklärt wird. Wer schon Erfahrungen mit anderen Shootern hat, wird dieses jedoch getrost überspringen können um direkt zur ersten Mission überzugehen, wo es gilt die Zielperson auszuschalten und eine Geisel zu retten. Wie ihr euch im weitläufigen Gebiet eurem Ziel nähert, bleibt euch überlassen. Ihr könnt euch in der Tradition der Scharfschützen leise durchs Dschungelgebiet schleichen oder euch auf lauten Sohlen am direkten Weg zum Zielobjekt bewegen.

Viel Abwechslung wird einem selten geboten. Meistens bewegt man sich von Punkt A nach Punkt B und beseitigt dabei jede Menge Gegner. Das Muster ist dabei jedesmal das selbe und je nach Distanz zum Gegner kämpft ihr dabei als Scharfschütze oder als Sturmsoldat. Dabei gilt es immer wieder Geiseln zu befreien, Verbrecher zu beseitigen und Bomben zu legen. Die einzelnen Level werden dabei nicht wirklich miteinander verbunden und die Suche nach dem großen Ziel, dass die Missionen verbindet, sucht man vergeblich.

Die künstliche Intelligenz der Gegner ist sehr wandlungsfähig. Einerseits sind sie eindeutig die absoluten Killer und entdecken einem absolut ruhig und vollkommen getarnt im Dickicht liegend, andererseits schaffen sie es nicht, sich hinter Kisten zu verstecken, wodurch es oftmals sehr einfach ist, die Feinde auszuschalten. Oft rennen sie noch dazu recht ziellos als Gruppe vor euch herum, was auch der Grund ist, warum man öfters mal zum Sturmgewehr greift und sich nicht mit Distanzkämpfen aufhält.

Das Snipern wurde dabei recht gut umgesetzt, denn Wind, Wetter und Distanz beeinflussen die Flugbahn des Projektils. Damit man jedoch jetzt nicht zu rechnen beginnen muss, wird ein kleiner roter Punkt eingeblendet, der anzeigt, wo die Kugel einschlagen wird. Puristen können diesen Punkt auch ausschalten, wodurch das Spiel jedoch deutlich schwerer wird. Schafft man es das Ziel - also den Kopf - perfekt zu treffen, dann bekommt man den Treffer per Bullet-Cam in Zeitlupe samt Blutspritzern gezeigt.

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