Titel:
Surgeon Simulator: Anniversary Edition
System:
PS4
Publisher:
Bossa Studios
Entwickler:
Bossa Studios
Genre:

Release:
13.08.2014

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Review: Surgeon Simulator: Anniversary Edition

Der Surgeon Simulator hat eine bemerkenswerte Geschichte hinter sich. So wurde er auf der 2013 Global Game Jam innerhalb von 48 Stunden fertig gestellt um dann, auch dank einiger Lets Player, das weltweite Interesse auf sich zu ziehen. Konsolen-Spieler mussten bisher sehr neidisch auf den PC schielen, doch dies ist nun zu Ende, denn der Surgeon Simulator kommt in einer ganz speziellen Anniversary-Edition für PS4. Wir haben uns das Spiel natürlich näher angesehen um herauszufinden, ob an uns ein Chirurg verloren gegangen ist.

Heute steht eine Herztransplantation auf dem Programm und wir befinden uns sogleich im OP-Saal, vor unser Patient schon vor uns liegt. Behutsam nähern wir uns mit der Hand dem Brustkorb. Leicht nervös sind wir heute und die Hand-Augen-Koordination passt nicht so wirklich. Dennoch schaffen wir es den Brustkorb aufzuschneiden. Vorsichtig nehmen wir den Lungenflügel heraus um dann die Arterie mit dem Skalpel durchzuschneiden. Der Schweiß sammelt sich auf unserer Stirn und kaum haben wir den Schnitt getätigt, beginnt unser Patient wie ein abgestochenes Tier zu bluten. Also schnell das alte Herz raus und das neue hinein. Klingt doch einfach, oder? Wenn wir unsere Hände besser in Griff hätten und nicht so nervös wären. Das alte Herz klatscht auf den Boden und wir versuchen uns dennoch nicht aus der Ruhe zu bringen. Im letzten Moment können wir das neue Herz im Brustkorb einsetzen und so das Level doch noch positiv beenden.

So in etwas kann man sich ein typisches Level im Surgeon Simulator vorstellen, wobei sich das Spiel in großen Teilen nicht wirklich ernst nimmt. Die angesetzten Operationen sind alle sehr übertrieben, denn wie oft wird schon in real das Gehirn ausgetauscht. Aber gerade dies macht das Spiel auch so vielseitig, da der OP-Saal so um einige kreative Eingriffe erweitert wurde. Spielziel ist es immer den Patienten vorsichtig zu öffnen ohne dabei zuviel Blut zu verlieren um zum betroffenen Organ zu kommen, welches es auszutauschen gilt. Hat man das alte Organ entfernt und das neue eingesetzt, hat man das Level auch schon beendet, zunähen wird vom Spieler nicht mehr gefordert.

Klingt ja eigentlich alles sehr einfach, gäbe es da nicht die besondere Handsteuerung. Denn wir steuern die Hand mit den Bewegungssensoren unseres Controllers und schließen mit den Schultertasten die Finger. Sowohl die Richtung, wie auch die Drehung müssen wir also sehr vorsichtig mit dem Controller tätigen, denn unsere Hand macht genau dies, was wir ihr vorgeben. Es gibt absolut keinen Puffer und so passiert es schnell einmal, dass man beim Werkzeug daneben greift um es sogleich vom Tisch zu fegen oder den Patienten zu verletzen, weil man etwas zu großzügig in der Bewegung war. Man kann zwar auch den Analogstick zu Hilfe nehmen, soviel einfacher wird es dann aber auch nicht. Der Lernzprozess ist auf jeden Fall meistens sehr langsam und kann schon einmal frustrierend enden. Wenn man zum wiederholten Male den selben Fehler macht, dann schafft es nicht jeder die Motivation zu finden, noch einen Versuch zu starten. Ein wenig Frustresistenz ist somit durchaus förderlich in dem Spiel, vor allem auch ein gesundes Mass an Ehrgeiz dank dem man es immer wieder versucht um den Patienten dann doch mit möglichst wenig Blutverlust zu operieren. Denn auch die Spielphysik weiß nicht ganz zu überzeugen, denn so passiert es schon mal, dass man einem Gegenstand unerklärlich hängen bleibt.

Wem die fünf Level nicht anstrengend genug sind, der wird sich vor allem über die kreativen Zusatzmissionen freuen. So operiert man nämlich nicht nur im OP-Saal, sondern auch einmal direkt im fahrenden Ambulanz-Wagen oder im Weltall. Diese Herausforderungen werden euch so richtig zum Wahnsinn treiben, weil eine gezielte Handführung dabei noch schwieriger wird. Wer diese Level schafft, ist unser persönlicher Held.

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