Titel:
We. The Revolution
System:
PC
Publisher:
Klabater
Entwickler:
Polyslash
Genre:

Release:
21.03.2019

Vorbestellen bei:

Preview: We. The Revolution

Andreas Zommer - 29.08.2018
Moral ist in Videospielen ein heißes Thema und immer wieder wird von Entwicklerstudios versucht Spieler mit schwierigen Entscheidungen vor moralische Probleme zu stellen. An die Spitze treibt es nun das Spiel We. The Revolution des polnischen Entwicklers Polyslash, wo wir zur Zeit der französischen Revolution die Rolle eines Richters übernehmen müssen. Wir konnten uns eine Preview-Version des Spieles nun ein wenig genauer ansehen.

Die Zeit der französischen Revolution war eine Zeit des Umbruches in Frankreich. Der feudal-absolutistische Ständestaat wurde abgeschafft und mit der Einführung einer Demokratie sollen die Werte, Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit Einzug ins Land erhalten. In dieser spannenden Zeit übernehmen wir die Rolle eines Richters des Revolutionstribunals. Unsere Rolle ist es einerseits nun die Gerichtsverhandlungen zu leiten, andererseits wie in einem Rollenspiel unseren Charakter, der notorischer Alkoholiker und Glücksspieler ist, zu führen und unseren Einfluss über die Stadt zu erweitern.

Den Großteil des Spieles verbringen wir im Gerichtssaal, wo wir über das Schicksal Angeklagter entscheiden müssen. Zu Beginn jedes Spieles bekommen wir den Fall vorgetragen, den wir uns durchlesen können. Per Klick kann man gewisse Stellen im Text markieren und bekommt so Zusammenhänge präsentiert, die uns durch die richtige Kombination Fragen an den Angeklagten oder Zeugen ermöglichen. Am Ende müssen wir durch die Beschreibung des Falles und den Antworten aller Befragten eine Entscheidung zwischen Schuld und Unschuld treffen. Im Gegensatz zur Zeit der französischen Revolution ist es jedoch nicht nur möglich zwischen Tod durch die Guillotine und Freiheit zu entscheiden , sondern wir haben auch die Möglichkeit die Personen ins Gefängnis zu werfen. Verurteilen wir jemanden zu Tode, gibt es eine eigene Szene, wo wir dann wirklich als Spieler am Seil ziehen müssen, damit das Schafott herunterfällt und den Kopf abtrennt. Eine blutige und leicht grausige Sache, aber die Entwickler wollen dem Spieler so zeigen, welche Konsequenz die Todesstrafe hat, damit man als Spieler nicht verleitet ist, einfach jeden zum Tode zu verurteilen.

Doch nicht nur wir finden unsere Entscheidungen, auch das Volk vertreten durch Geschworene und der Staatsanwalt haben ihre Meinung zum Fall. Sollten wir also anders entscheiden als diese, können wir zum Beispiel jemanden als unschuldig freisprechen, da es für uns richtig erscheint uns aber den Unmut des Volkes einholen, da diese den oder die Beschuldigte tot sehen wollen.

Neben unseren Fällen vor Gericht haben wir jedoch noch ein privates Leben samt Ehefrau und Sohn, wo wir als Spieler die Entscheidungen zu treffen haben. Jeden Tag treffen wir berufliche und private Entscheidungen, wo uns die Konsequenzen im Spiel weiterbegleiten. So ist eines Tages der Lehrer des Sohnes angeklagt. Entscheiden wir rein nach den Fakten und bestrafen wir ihn oder sprechen wir ihn, wie uns unsere Frau und Sohn bitten, am Ende doch frei? Ebenso können wir der Armee erlauben bei Demonstrationen zu Waffen zu greifen. Doch was machen wir, wenn dann ein paar Tage später der ausführende General mit einer Mordanklage vor uns steht? Befragen wir ihn mit der Gefahr, dass er vor Gericht aussagt, wir hätten dies genehmigt oder lassen wir ihn gleich hinrichten, damit er schweigt? Das Spiel stellt den Spieler immer wieder vor moralische Entscheidungen, ob er immer auf der Suche nach der Wahrheit ist oder doch auch manchmal zu Gunsten seines persönlichen Aufstieges entscheidet. Am Ende des Tages geht es nämlich auch immer um unser eigenes Überleben.

Fazit: We. The Revolution ist zwar noch nicht fertig, läuft aber schon jetzt vollkommen problemlos. Vorteil für das Spiel ist sicher das ganz eigene Design und das Faktum, dass das Spiel grafisch ruhig gehalten ist. Dies führt auch dazu, dass man sich als Spieler wirklich in die Fälle vertiefen kann und sich auch wirklich Gedanken darüber machen kann. Dennoch gilt es viel zu lesen, Sprachausgabe wird es in Deutsch nämlich nicht geben, sondern nur auf Englisch und Polnisch. Die Spiel-Idee ist wirklich gut gewählt und wenn die Fälle und die Geschichte rund um unseren Charakter so geschickt gesponnen werden, wie das bisher gezeigte, dann dürfte das Spiel ein kleiner Geheimtipp werden.

Ersteindruck: Sehr Gut